Marcks

Marcks
Mạrcks,
 
1) Erich, Historiker, * Magdeburg 17. 11. 1861, ✝ Berlin 22. 11. 1938, Vetter von 2); seit 1893 Professor, zunächst in Freiburg im Breisgau, dann in Leipzig, Heidelberg, Hamburg, München und (1922-28) Berlin. Marcks wurde 1923 Präsident der Historischen Kommission bei der Bayrischen Akademie der Wissenschaften, 1928 Gründungsmitglied der Historischen Reichskommission. Er war ein Meister der psychologischen Charakteristik, der formvollendeten Biographie und des Essays. Marcks, der seine Prägung durch die Reichsgründung unter Bismarck erhalten hatte und zusammen mit anderen Historikern an das objektiv-universalhistorische Denken eines L. von Ranke wieder anzuknüpfen suchte, trat nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg als Vertreter eines nationalen Revisionismus und als konservativer Gegner der Weimarer Republik auf. Im Zusammenhang mit seinen überhöhten Vorstellungen von der geschichtlichen Rolle der »großen Männer«, besonders seiner Apotheose Bismarcks, sowie seinem Glauben an die Vorrangigkeit der Außenpolitik und seiner deutschen Reichsmystik ließ er sich 1935 als Ehrenmitglied für das nationalsozialistische »Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands« gewinnen.
 
Werke: Gaspard de Coligny (1892); Kaiser Wilhelm I. (1897); Königin Elisabeth von England und ihre Zeit (1897); Bismarck, 2 Bände (1909-39); Männer und Zeiten, 2 Bände (1911); Otto von Bismarck. Ein Lebensbild (1915); Der Aufstieg des Reiches. Deutsche Geschichte von 1807 bis 1871/78, 2 Bände (1936).
 
 2) Gerhard, Bildhauer und Grafiker, * Berlin 18. 2. 1889, ✝ Burgbrohl (Landkreis Ahrweiler) 13. 11. 1981, Vetter von 1), Onkel von 3); ausgebildet 1907-12 bei R. Scheibe in Berlin, lehrte ab 1919 am Bauhaus in Weimar, ab 1925 an der Kunstgewerbeschule in Halle/ Saale (1933 entlassen); 1946 wurde er Professor an der Landeskunstschule in Hamburg, 1950 an den Werkkunstschulen in Köln. Marcks gelangte in den 20er-Jahren nach anfangs expressionistischen Werken unter dem Einfluss griechisch-archaischer Kunst zu einer streng vereinfachenden Formgebung. Sein Werk umfasst figürliche Plastik (v. a. Jünglinge und Mädchen), Tierdarstellungen, Totenmale (»Trauernde«, 1949, Köln, Santa Maria im Kapitol; »Totenengel«, 1952, Mannheim, Jesuitenkirche), Kleinplastiken, Zeichnungen und Holzschnitte. Den Nachlass des Künstlers mit umfangreicher Sammlung seiner Werke bewahrt die Gerhard-Marcks-Stiftung (Gerhard-Marcks-Haus) in Bremen.
 
Ausgabe: Durchs dunkle Deutschland G. Marcks - Briefwechsel 1933 bis 1980, herausgegeben von J. Semrau (1995).
 
 
Das plast. Werk, hg. v. G. Busch (1977);
 
G. M. u. Griechenland, hg. v. J. J. Keller (1979);
 
G. M., hg. v. M. Rudloff, Ausst.-Kat. (1989);
 K. Lammek: G. M., das druckgraph. Werk (1990);
 
G. M. u. die Antike, Beitrr. v. R. Blaum u. a. (1993).
 
 3) Marie, Karikaturistin, * Berlin 25. 8. 1922, Nichte von 2); arbeitete zunächst als Grafikerin, entwarf Plakate und gestaltete Ausstellungen (z. B. für den Deutschen Pavillon der Weltausstellung in Brüssel 1958). Seit 1965 ist Marcks als Karikaturistin für Zeitungen und Zeitschriften (u. a. »Süddeutsche Zeitung«, »Die Zeit«, »Titanic«) tätig. Marcks wählt für ihre Karikaturen und Cartoons Themen aus nahezu allen Bereichen der Politik und Gesellschaft..
 
Werke: Weißt du, daß du schön bist? (1974); Ich habe meine Bezugsperson verloren! (1974); Klipp und klar 100 × Bürgerrecht (1979, mit R. Lamprecht); Wer hat dich du schöner Wald. .. (1983); Oh glücklich, wer noch hoffen kann, aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen! Karikaturen (1985).
 
Autobiographische Aufzeichnungen: Marie, es brennt! (1984); Schwarz-weiß und bunt (1989).

Universal-Lexikon. 2012.

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